“In Deutschland, wo die socialistischcn Schriften der Franzosen und
Engländer grosse Verbreitung fanden, war wohl Gisbert Flüggen in
München, den man den deutschen Wilkie nannte, der erste, der schon
in den 40er Jahren ein wenig über die humoristische Bauerndarstellung
hinausging und in Bildern wie »der unterbrochene Ehevertrag, der un-
glückliche Spieler, die Missheirath, die Prozessentscheidung, die be-
trogenen Erbschleicher, die Auspfändung« u. dgl. in einen gewissen
Zusammenhang mit den socialen Ideen des Zeitalters trat”, heißt es in der “Geschichte der Genremalerei im XIX. Jahrhundert” von Richard Muther aus dem Jahre 1893.
Und in der Tat hat sich Flüggen ebenso vorsichtig und behutsam wie ziel- und treffsicher zeitkritischen Themen gewidmet. Dabei ist auf den ersten Blick erstaunlich, dass es nicht mehr als die hier zusammen getragenen Motive gibt. Auf den zweiten Blick wird bei näherem Hinsehen allerdings deutlich, dass der Künstler seine Motive in mehrfachen Ausführungen ausgearbeitet hat, so dass am Ende doch eine stattliche Zahl an Bilder seine Gesamtwerk ausmacht.
Dies ist dann auch so groß, dass die Hauptwerke aus technischen Gründen in Teil 1 und Teil 2 aufgeteilt werden mussten.