Chorsänger

Chorsänger (1838, Öl auf Leinwand, 66 x 76, signiert). Das Bild befindet sich im Städtischen Museum Braunschweig und ist dort als Die Kirchgänger betitelt.                                                                                                                                Städtisches Museum Braunschweig, Foto: Dirk Scherer

Die Chorsänger befinden sich im Städtischen Museum Braunschweig und sind dort betitelt: Die Kirchensänger. Das Bild wurde nach Auskunft des Museums 1840 auf der Braunschweiger Kunstvereins-Ausstellung durch den Bankier Friedrich Löbbecke angekauft und kam mit dessen Privatsammlung 1883 ins Städtische Museum.

Die “Illustrirte Zeitung” aus Leipzig schrieb in ihrer Ausgabe 684 vom 9. August 1856 zu dem Bild: “‘Die Sänger auf einer Dorforgel’ befindet sich in einer größern Sammlung in Braunschweig. Dies Bild fand vielen Beifall durch die feine Charakterisirung der verschiedenen Singstimmen, welche, theilweise ihrer Aufgabe nicht gewachsen, in eine ehrenverletzende Disharmonie geriethen. Der Dorfschulmeister, welcher zu gleicher Zeit das Amt des Organisten zu führen hat, sucht mit großem Eifer durch die Thöne der Orgel nachzuhelfen, um die Harmonie wieder herzustellen. Der gesunde ungezwungene Humor in diesem heitern Bilde fesselt den Blick des Beschauers ungemein.”

Mit Auf der Orgel betitelter Holzstich nach dem Gemälde von Gisbert Flüggen, Xylographische Anstalt Brend’amour 1874 (22 x 19  cm). Das Blatt befindet sich im Privatbesitz der Familie.

Der Holzstich „Auf der Orgel“ erscheint 1874 im illustrierten Unterhaltungsblatt „Über Land und Meer“. Im Begleit­text zu dem Bild heißt es u.a.: “Es gereicht uns daher zum besonderen Vergnügen, eines seiner früheren Gemälde, eine Scene ‘auf der Orgel’ einer Dorfkirche, unseren Lesern in einem trefflichen Holzschnitte vorführen zu können. Der alte Organist und Schulmeister hat, wie wir sehen, die besten seiner Sänger auf der Orgel vereinigt, um den Gesang der Gemeinde zu leiten, und diese vier Männer und zwei Knaben, von denen der eine zugleich Ministrantendienst thut, sind sich nicht nur ihrer musikalischen Ueberlegenheit ganz bewußt, sondern auch eifrigst bemüht, dem übernommenen ehrenvollen Mandate nachzukommen, denn wir sehen, daß sie aus vollster Kehle und Kraft ihrer Lungen singen und ihr Möglichstes thun, um das Kirchlein mit ihren Stimmen auszufüllen, wobei ihnen, durch ihren Eifer angefeuert, die Besucher der anstoßenden Empore um die Wette beistehen. Die Gruppe ist so klar entwickelt und malerisch geordnet und das ganze Bild so voll frischen Lebens und ergreifender Naturwahrheit, daß schon in diesem kleinen Bilde die ganze Meisterschaft Flüggens unverkennbar zu Tage tritt.”

Figurenstudie  zu  Chorsänger, Auf  der  Orgel  bzw.
Die  Kirchensänger  von  Gisbert  Flüggen  aus  dem
Jahre  1838.  Das Blatt wurde am 26. Oktober  2008
in Los Angeles auf der Sunset Estate Auction  –  Fine
Art angeboten.

Auf der abgebildeten Figurenstudie fehlt u.a. noch der Mann, der in der Endversion des Bildes zentral in der Mitte der Gruppe steht.

Weitere Figurenstudien zu dem Gemälde Chorsänger, die
sich im Privatbesitz der Familie befinden.

Das Gemälde Chorsänger wurde auch von Joseph Albert fotografiert.